Antje Herden: „Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet“

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Die Welt zu retten, ist eine ziemlich aufregende Angelegenheit.

Kurt, Sandro und die Prinzessin beobachten merkwürdige Veränderungen. Um der Sache auf den Grund zu gehen, müssen sie in die Unterwelt absteigen, im Dunkel(deutsch)land von Kanalisation und Bunkeranlagen. Dort treffen sie auf Kröten, Ratten und Molche, die viel größer als normal sind und den Kindern bedrohlich nahekommen.

Antje Herden aus Darmstadt hat ein spannendes Kinder/Jugendbuch geschrieben, das besonders am Anfang großen Reiz entfaltet, als der Alltag der Kinder durcheinander kommt, weil die Erwachsenen ihren Nachwuchs plötzlich vergessen haben. Die Kinder bauen sich ihre eigene Kinderstadt auf, es wird gehämmert, gesägt. (Ach ja, da ist man schnell in der Rudolf-Müller-Anlage, wo die Falken jedes Jahr im Sommer drei Wochen Kinderstadt anbieten.) Es blitzt kurz die Utopie auf, eine Welt ohne Eltern, doch dann entsteht kurz Anarchie, die schließlich gelenkt wird. Von wem? Und wer räumt nachts die Kinderhütten weg? Wer versorgt die Kinder mit diesem leckeren Essen? Und warum sind alle plötzlich so ausgelassen und fröhlich? Ist etwa dem Essen etwas beigemischt? Das sind eigentlich keine kindlichen Themen, eher Material für veritable Alpträume, aber Antje Herden versteht es, damit kindgerecht umzugehen.

Der Weg unter Tage wird den Kindern lang und das Buch gerät in die Gefahr, in der Spannungssackgasse zu enden. Wie sollen die Kinder da wieder herauskommen? Noch eine Tür, die hinter ihnen zufällt, wieder bedrohliche, fremde Geräusche von ekelerregendem Getier. Doch die Autorin findet schließlich wieder ans Tageslicht, ohne den Spannungsbogen einknicken zu lassen. Das erledigt Kurt mit einer Hapkido-Technik.

Hat Spaß gemacht, meinen Kindern dieses Buch vorzulesen!