Vor einem Jahr schrieb ich meinen ersten Beitrag auf diesem Blog. Was zunächst als eine Art Spielwiese in Sachen wordpress-Anwendung gedacht war, hat sich gut entwickelt und mich bestärkt, meine Meinung in Sachen Literatur zu veröffentlichen, in Form von Rezensionen wahlweise entweder bei Faustkultur, Fixpoetry oder hier im eigenen Haus, das ich vitabu vingi genannt habe. Auf der Buchmesse in Frankfurt im Oktober traf ich eine Afrikanistin, die sofort wusste, dass damit viele Bücher gemeint sind.
Es gab eine Zeit, in der ich Bücher sammelte und auf keinem Fall bereit war, sie wieder herzugeben. Nun, einige Umzüge später hatte sich ein gewisser Pragmatismus eingestellt, so wie auch die Gewissheit, dass es so viele Bücher, die lohnen, aufbewahrt zu werden, nicht nur im Gedächtnis, sondern im Bücherregal, gar nicht gibt.
Gute Bücher dürfen reisen, ja müssen! Dass man manch ausgeliehenes Buch nie mehr zurückbekommt, früher hätte ich das nicht verstanden. Heute dagegen freue ich mich über diese Entdeckungen alter, abgelegter Bücher, die jemand in eine Kiste vor die Tür stellt und mir damit möglicherweise wieder ein neues Tor zur Literatur öffnet.
Aber es gibt eben auch sehr gute Bücher, Lieblingsbücher, oder einfach wichtige Bücher in einer wichtigen Zeit, die dem Aussortieren über Dekaden widerstehen. Stellvertretend hierfür steht Ferit Edgüs „Ein Winter in Hakkari“ aus dem Jahr 1987, in meinem Besitz seit 1990, stattliche 25 Jahre. Die Covergestaltung von Heinz Unternährer aus Zürich ist für mich noch ebenso aufregend wie am ersten Tag, ein Genuss!
Zum Geburtstag möchte ich heute zehn Bücher als meine langjährige Freunde und Wegbegleiter vorstellen, in der Hoffnung, sie in naher Zukunft nicht nur als Listenposition zu führen, sondern mit einer Buchbesprechung so zu würdigen, wie sie es verdient haben.
- Jorge Amado: „Die drei Tode des Jochen Wasserbrüller“
- Christoph Ransmayr: „Atlas eines ängstlichen Mannes“
- Elias Canetti: „Die Stimmen von Marrakesch“
- Ignazio Silone: „Fontamara“
- Primo Levi: „Die Atempause“
- Juan Goytisolo: „Johann ohne Land“
- Gellu Naum: „Zenobia“
- J.M. Coetzee: „Warten auf die Barbaren“
- Orhan Pamuk: „Schnee“
- Reinaldo Arenas: „Before Night Falls“