Pavel Odvody | Eric Giebel: Alphabet
Fotografien | Gedichte (zweisprachig: Deutsch – Englisch), 64 Seiten
KRAUTin, Berlin 2022
ISBN 978-3-96703-076-1
16,00 Euro [D]
Stimmen:
»Auf die Frage, was Fotografie heute sein kann, geben Pavel Odvody und Eric Giebel in Alphabet eine der vielleicht verblüffendsten Antworten des ganzen Buches: Reminiszenz. Denn Odvodys Arbeiten verweisen auf eine Zeit, in der das Medium Fotografie noch in Kinderschuhen steckte und mittels ihres neuen Arsenals – wie Doppelbelichtung, Solarisation, Rayografie oder Distorsion – die Möglichkeiten im Bereich der Kunst ausbuchstabierte.
Aber nicht nur das. Mit dem Ausbuchstabieren ging auch der Anspruch einher, den Körper als Bezugsgröße in Beschlag zu nehmen, ebenso wie es Zeichnung, Plastik oder Malerei längst taten.
Die Aktfotografien, die Alfred Stieglitz von seiner Geliebten Georgia O’Keefe machte, wären da sicherlich nur als eines von vielen Beispielen zu nennen, viel diskutiert und herausragend für die Zeit.
Von dieser Basis brechen die beiden Darmstädter Odvody und Giebel zu einer 26-teiligen Expedition auf. […]«
Alexander Hilbert, KRAUTin
Sandkorn
Gedichte, 116 Seiten
edition offenes feld (eof), Band 76, Dortmund 2022
ISBN 978-3-75621-365-8
19,50 Euro [D]
Gefördert durch ein Arbeitsstipendium
des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (HMWK)
Stimmen:
»Eric Giebels Gedichte führen in unwegsames und unwägbares Gelände, in dem sich der Einzelne so verunsichert und klein fühlt wie das titelgebende Sandkorn an einem steinigen Strand. Die in den letzten Jahren, teils lange vor der Pandemie entstandene Sammlung thematisiert im weitesten Sinne Heimatlosigkeit, Nicht-Zugehörigkeit, Fremdsein, Verlorenheit, auch angesichts schwerer Verletzung und Krankheit. Sie zeigt, wie schnell wir aus einem funktionierenden sozialen Umfeld in die Einsamkeit fallen können. Überall – nicht nur In der Bauchfellnische – wächst die Gefahr für die Gesundheit, stellt sich aber auch die Frage: Wie bewahrt man die Hoffnung?«
Jürgen Brôcan
»Man muss sich Zeit nehmen für Eric Giebels Lyrikband. Es sind keine Gedichte, die sich einem immer sofort erschließen. Zornigen Schritts verlor ich die Romantik, schreibt er und ja, seine Texte beschönigen nicht, aber sie sind wahrhaftig.«
Barbara Zeizinger, Signaturen
»Das Resümee eines heimatlosen Dichters. Bieten seine Worte doch in brillanter sprachlicher Harmonie ein anspruchsvolles Lesevergnügen, das zum Nachdenken anregt.«
Gerty Mohr, KulturNachrichten Darmstadt und Südhessen 12/2022
Hototogisu
Prosaminiaturen, 120 Seiten
Pop Verlag, Ludwigsburg 2018
ISBN 978-3-86356-183-3
14,50 Euro [D]
Gefördert durch ein Arbeitsstipendium
des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (HMWK)
Stimmen:
»Schlagen wir das Buch zu und blicken wir zurück, so hat uns der Hototogisu aus der ersten Prosaminiatur sehr weit herumgeführt in ferne Länder und unterschiedliche Zeiten. Als Ganzes lese ich den Band Hototogisu von Eric Giebel als ein Plädoyer für mehr Mitmenschlichkeit und Mitgefühl. Eric Giebel möchte uns nicht belehren, aber dennoch lehrt er uns mit seinen Prosaminiaturen etwas sehr Wesentliches: zuzuhören.«
Astrid Nischkauer
»Hototogisu: ein Kuckuck, der singt, bis er Blut spuckt, und eines der Pseudonyme des Haiku-Dichters Shiki, Meister der exakten Skizze. Exakt und unverblümt begegnen dem Leser auch Eric Giebels Prosaskizzen, keineswegs flüchtige Notizen, sondern Erinnerungssplitter, Begegnungen, Szenen, die im Ich einen tiefen Eindruck hinterlassen haben und sich mit Bedacht einen Weg bahnen, in eine außerordentlich beherrschte, gleichwohl tastende Sprache.
Einschnitte, Verletzungen, Schmerz und Schuld, auf die der widerstrebende Blick unerbittlich gerichtet wird. In den lose gereihten Texten finden sich Sprünge, eine auf den ersten Blick rätselhafte Facettierung der Identitäten, und eine beharrliche, eigentümlich tröstende Klarheit der Worte.«
Agnes Fink-von Hoff
Im roten Sand
Erzählung, 96 Seiten
Pop Verlag, Ludwigsburg 2016
ISBN 978-3-86356-127-7
13,45 Euro [D]
Gefördert durch ein Arbeitsstipendium
des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (HMWK)
Stimmen:
»Sprachlich dicht entfaltet Eric Giebel die Geschiche einer Familie, die in einer mächtigen Lebenslüge erstarrt. Sören, der Jüngste, hungert nach Identität. Nur die Wahrheit kann diesen Hunger stillen. Vielleicht berührt uns Sörens Suche deshalb so sehr, weil wir ahnen: Das Ende ist der Anfang eines neuen steinigen Wegs namens Versöhnung.«
Maria Knissel
»Entfremdete Familie in mehreren Etappen: Sören ist der kleine Bruder von Jan. Irgendwie bleibt er immer der Kleine, der zu dem Großen aufschaut. Dabei sind alle Vorbilder brüchig. Der Großvater – eine für das Kind Sören bedeutsame Figur – verleugnet seine Zustimmung zum Holocaust. Der Vater – ein Zerrspiegel seiner Auseinandersetzung in der Jugend – liebte nicht die Mutter, sondern einen anderen Mann. Und der bewunderte große Bruder selbst? Raucht Haschisch, wird später Punk, nimmt an Hausbesetzungen teil und wird dann doch später ein bürgerlicher Familienvater, zumindest nimmt er einen Anlauf dazu. Sören Matussek muss erst eigene Kinder bekommen, um alles besser zu verstehen. Kann er die Entfremdungen seiner Familie jetzt überwinden oder werden die Tränen der Aufarbeitung stärker bleiben? In Siebenmeilenstiefeln springt Eric Giebel durch die Lebensphasen seines Helden. Öfter könnte er – so finde ich – an einer Station verweilen, doch schon folgt der nächste Satz. Der Autor, Jahrgang 1965, eröffnet in dem rasanten Verfahren eine Welt, die auch für mich in Sprache will: Hier wird noch „abgehangen“, nicht „gechillt“, hier sind die Punks noch in der ersten Generation, hier kommt die multikulturelle Revolution erst im Erwachsenenalter und nicht schon in der Kinderstube. Eric Giebel richtet den Blick aufs Wesentliche unserer Generation, das ist spannend und gedrängt zu lesen und zurecht durch ein Stipendium des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst gefördert worden.«
Susanne Konrad
»Giebel setzt sich nicht nur mit dem Schicksal einzelner Familienmitglieder differenziert auseinander, er weist auch mutig auf zum Teil nicht erfolgte Aufarbeitung der deutschen Geschichte beziehungsweise des 2. Weltkriegs hin. Er bedient sich dabei einer nüchternen, doch ästhetischen Sprache und schafft somit seine ganze eigene Poetik.«
Gerty Mohr
»Eric Giebel problematisiert Sörens Identitätssuche nicht, er entfaltet sie in Form eines Entwicklungsromans en miniature, dessen Ökonomie er beherrscht. Szenen des Rückblicks, vor allem aus Sörens Perspektive, an einigen Stellen aber auch aus der des Großvaters, reihen sich in der 96 Seiten starken Erzählung aneinander und entwickeln kaleidoskopisch ein Bild der Familie. Eine Familie, die das Schweigen verbindet wie andere ihr Besitz oder bürgerliche Bildung.«
Elke Barker
»Letztlich ist der Lektüregewinn besonders im Detail zu finden: die großen Augenblicke des Buches sind vor allem die, in denen Giebel ganz den geschilderten Momentaufnahmen vertraut, die prinzipiell viel mehr über die Konflikte und die Gestimmtheit der handelnden Personen sagen als die Interpretation der äußeren Ereignisse.«
Marcus Neuert
Quecksilber in Manteltaschen
Gedichte, 106 Seiten
Pop Verlag, Ludwigsburg 2015
ISBN 978-3-86356-098-0
14,50 Euro [D]
Gefördert durch ein Arbeitsstipendium
des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (HMWK)
Stimmen:
»Die Gedichte könnte man als Raumerkundungen bezeichnen, die in einer archäologischen Bewegung die verborgenen, historischen Schichten freilegen. Das Täuschende und Verbergende wird mit der Sprache entlarvt.«
Dr. Petra Gropp
»Bis zur Wiedervereinigung vor fünfundzwanzig Jahren gab es zwei deutsche Staaten und zwei Geschwindigkeiten von Geschichte, dennoch aber nur einen politischen Kreislauf, der über alle Grenzen und Verwerfungen hinweg die gesellschaftlichen Gegensätze miteinander verband. Nur wenige Schriftsteller – und aus westdeutscher Perspektive zumal – haben in dieser Schnittstelle ihren literarischen Stoff gefunden. Eric Giebel gehört zu ihnen, und das in poetisch überzeugender Weise. Seine Gedichte sind Topologien historischer Befindlichkeiten diesseits und jenseits der einst realen und heute imaginär gewordenen Mauer.«
Kurt Drawert
»Die Gedichte beschreiben Menschen, die in Handeln und Denken in ihr gesellschaftliches Umfeld eingebettet sind. In präziser und gleichsam poetischer Sprache gräbt der Autor tief in der Geschichte, um verschüttete Stellen freizulegen und dem Kern der Wahrheit näherzukommen.«
Barbara Zeizinger
»Wir nehmen also zur Kenntnis: Giebel wendet diverse Personae-Verfahren an. Das lyrische Ich ist jeweils Teil der Textinszenierung – keinesfalls souveräne Beobachtungsinstanz, sondern vielmehr Sollbruchstelle jener Wirklichkeiten.«
Stefan Schmitzer
»Mit seinem narrativen lyrischen Zyklus hat Eric Giebel das Schweigen gebrochen, ostdeutsche und westdeutsche Geschichte vereint, ist Rimbaud gerecht geworden Ich sage, man muss Seher sein, muss sich selbst sehend machen und hat sich schließlich mit sich selbst versöhnt.«
Gerty Mohr
Gedichte, 69 Seiten
Karin-Fischer-Verlag , Aachen 1996
[vergriffen]