In diesem Roman meiner Kollegin Barbara Zeizinger geht es um Schuld und Sühne. Eine kürzere Zusammenfassung des Romans, der auf das Massaker von Ceregnano am 25. April 1945 eingeht, kann es nicht geben. Sehr viel ausführlicher ist mein Gespräch mit der Autorin sowie Rezension und Textauszug auf Faustkultur.
Arundhathi Subramaniam: „When God Is a Traveller“
Eine kleine Reihe über Bücher, die ich in Buchhandlungen außerhalb Deutschlands gekauft habe.
Diesen Gedichtband habe ich in Kottayam, Kerala, Südindien in der Buchhandlung current books gekauft. Die kleine Buchhandlung ist, soweit ich das sehen konnte, in zwei Sprachen aufgeteilt: links Bücher in Malayalam, rechts englischsprachige Ausgaben.
Kottayam gilt als eine Stadt, die eine 100%-Alphabetisierungsrate erreicht hat. Das lässt sich selbstverständlich für den Reisenden nicht nachprüfen, aber die Tatsache, dass sieben Tageszeitungen für eine Einwohnerzahl, die etwas über der Darmstadts liegt, zur Verfügung stehen, spricht eine eigene, selbstbewusste Sprache.
Auch in Südindien nimmt Lyrik keinen breiten Raum in den Regalen der Buchhändler ein. Auf meine Frage nach zeitgenössischer indischer Lyrik geht der Buchhändler in sich und auf die Suche. Viele Bücher sind übereinander gestapelt, weil der Regalplatz nicht ausreicht. Bücher müssen in die Hand genommen werden. Nach einer Weile legt er mir neben anderen Subramaniams „When God Is a Traveller“ von 2014 vor.
Die Autorin ist im indischen und englischsprachigen Raum durch mehrere Bücher und als Herausgeberin wohl bekannt. In einem Interview mit der kroatischen Indologin Lora Tomas spricht sie über den reisenden Gott, gemeint ist Kartikeya, auch als Skanda bekannt.
Moya Cannon: „Carrying the Songs“
Eine kleine Reihe über Bücher, die ich in Buchhandlungen außerhalb Deutschlands gekauft habe.
Nachdem ich Moya Cannon beim 7. Europäischen Poesiefestival in Frankfurt am Main im Mai 2014 kennenlernte und mit ihr eine Lesung gestalten durfte, suchte ich im Sommerurlaub in Irland in den Buchläden nach ihrem Werk. In Charlie Byrne’s Bookshop in Galway fand ich „Carrying the Songs“ aus dem Jahr 2007.
Moyas Lyrik ist großartig. Ihre Texte sollten in Deutschland bekannt sein als eine große europäische Stimme. Mein bescheidener Beitrag hierzu waren zwei Übertragungen ins Deutsche („Driving Back Over the Blue Ridge“ und „Eavesdropping“), die wir bei der Lesung in Frankfurt bilingual gelesen haben.
Für mich, der so sehr an seiner Muttersprache klebt und der in der Schule niemals große Lust verspürte, Fremdsprachen zu lernen, kommt es einer Befreiung gleich, in die Feinheiten einer anderen Sprache einzudringen und neue Melodien und Bilder kennenzulernen.
Debbie Lim: „Recalling the Bats“
Flughunde oder auch Flugfüchse, die großen Verwandten unserer in der nördlichen Hemisphäre beheimateten Fledermäuse, erfreuen sich bei den Menschen keiner großen Beliebtheit. Sie sind Vegetarier und ernähren sich von Blüten und Früchten. Viele sehen in ihnen nur Plünderer, die über Obstbäume herfallen. Die australische Lyrikerin Debbie Lim lässt in ihrem Gedicht „Recalling the Bats“ diese Tiere in einem anderen Licht erscheinen und führt uns zum Ursprung des Lebens auf unserem Planeten. Nachzulesen auf Faustkultur.
Luisa Famos: „eu sun la randolina d’ünsacura“
Eine kleine Reihe über Bücher, die ich in Buchhandlungen außerhalb Deutschlands gekauft habe.
Die rätoromanisch-deutsche Ausgabe der Lyrik von Luisa Famos „eu sun la randolina d’ünsacura – ich bin die schwalbe von einst“ habe ich in der Buchhandlung Chantunet da cudeschs C. Fliri ed A. Hüberli in Scuol erstanden. Die Gedichte aus dem Nachlass sind von Mevina Puorger herausgegeben.
Luisa Famos, geboren 1930 in Ramosch im Unterengadin, starb 1974 im Alter von 43 Jahren in ihrer Schweizer Heimat.